Innovation im Unternehmen zu verankern ist eine Herausforderung vieler Unternehmen. Ein strukturierter Prozess und vier Innovationsdimensionen helfen, erfolgreich digitale Produkte und Services zu entwickeln.
Innovation im Unternehmen zu verankern ist eine Herausforderung vieler Unternehmen. Ein strukturierter Prozess und vier Innovationsdimensionen helfen, erfolgreich digitale Produkte und Services zu entwickeln.
Innovative Unternehmen besitzen die Schlüsselfähigkeit, digitale Innovationen, in Form von innovativen digitalen Produkte und Services, schnell und wiederholbar an den Markt zu bringen. Belohnt werden sie dafür mit erhöhter Profitabilität (EBITDA +22%) und gesteigertem Umsatz (+11%).
Vielen Unternehmen fehlen jedoch genau diese digitalen Lösungen und Zugänge zu ihren Kunden. Aktuell sehen 84% der Unternehmen ihr Geschäftsmodell durch die Digitalisierung gefährdet. Hinzu kommen bei 42% der Unternehmen lange Release-Zyklen bei neuen digitalen Produkten und Services, die deren „Return on Investment“ gefährden. Die Folge: Nur 6% der Unternehmen sind mit ihrer Innovationsleistung wirklich zufrieden. Es lohnt sich, sich mit den Erfolgsfaktoren von digitalen Innovationen zu beschäftigen. Ebenso ist es ratsam, sich mit dem Entstehungsprozess digitaler Produkte und Services auseinanderzusetzen, um diese zu verbessern.
Definition: Was sind digitale Innovationen?
Digitale Innovationen sind – meist von einem Start up – neue oder verbesserte Produkte, Prozesse, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle, die durch den Einsatz digitaler Technologien und Methoden entstehen. Diese Innovationen nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung, um die Chancen durch die zunehmende Vernetzung, Automatisierung und Datengenerierung zu nutzen. Sie können die Effizienz steigern, die Kundenerfahrung verbessern und neue Geschäftschancen schaffen.
Was sind digitale Technologien?
Digitale Technologien sind technische Hilfsmittel und Systeme, die Daten in digitaler Form verarbeiten, speichern und übertragen können. Digitale Technologien haben einen starken Einfluss auf unsere Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur und sind ein wichtiger Treiber für digitale Innovationen und Fortschritt in vielen Bereichen. In den letzten Jahren haben sich neue digitale Technologien entwickelt, die neue Möglichkeiten für Unternehmen und Nutzer eröffnen. Einige Beispiele hierfür sind die Blockchain-Technologie, Künstliche Intelligenz (KI), Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) und auch das Internet der Dinge (IoT).
Wie baut man digitale Innovationsfähigkeit auf?
Digitale Innovationsfähigkeit ist die Fähigkeit einer Organisation, digitale Innovationen erfolgreich umzusetzen und sich an sich verändernde Marktbedingungen anzupassen. Unternehmen sollten ihre Innovationsleistung stetig verbessern, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Ein Weg, um kurzfristig neue Impulse zu erhalten, kann die Teilnahme an Hackathons oder Kooperationen mit Start Ups sein. Es ist wichtig, ein strukturiertes Innovationsmanagement aufzubauen. Dadurch kann die digitale Innovationsfähigkeit langfristig in der Organisation verankert und wiederholbar neue digitale Produkte und Services entwickelt werden. Das Innovationsmanagement sollte Rollen, Prozesse, Methoden und Tools für digitale Innovationen umfassen.
In digitalen Innovations-Teams kommen Experten mit allen notwendigen Tech & Business Kompetenzen in einer eine organisatorische Einheit innerhalb des Unternehmens zusammen. Diese Teams beschäftigen sich mit der Identifikation, Entwicklung und Umsetzung von digitalen Technologien für digitale Innovationen.
Die 4 wichtigsten Fähigkeiten eines innovativen Teams
Wichtige Fähigkeiten von Innovations-Teams sind beispielsweise:
- Kundenorientierung: Es ist wichtig, dass Innovation Units stets den Kunden im Blick haben und das Feedback und die Bedürfnisse der Kunden in den Innovationsprozess einbeziehen. Dies kann durch regelmäßige Kundenbefragungen oder Kundenworkshops erfolgen.
- Ideengenerierung: Eine wichtige Fähigkeit von Innovation Teams ist es, neue Chancen zu erkennen und daraus schnell Ideen zu generieren und weiterzuentwickeln. Dazu können verschiedene Methoden wie Brainstorming, Design Thinking oder Prototyping eingesetzt werden.
- Interdisziplinäre Kollaboration: Im Besten Fall sind Innovations-Teams interdisziplinär aufgestellt und bringen diverse Digital -, IT – und Business Experten zusammen. Außerdem sollte das Team gut mit anderen Abteilungen und Bereichen des Unternehmens zusammenzuarbeiten, um Synergien zu nutzen und Innovationen erfolgreich umzusetzen.
- Agilität: Innovations-Teams sollten in der Lage sein, agil zusammen zu arbeiten, schnell auf Veränderungen zu reagieren und neue Ideen schnell umzusetzen. Dazu braucht sie die Fähigkeit, agil zu arbeiten und schnell Prototypen zu entwickeln und zu testen.
- Technologie- und Marktkenntnisse: Um eine digitale Innovation erfolgreich umzusetzen, ist es wichtig, dass Innovations-Teams neben einem Verständnis für den Zielmarkt auch neue Technologietrends stets auf dem Radar haben und validieren.
Neben der organisatorischen Verankerung und Stärkung von Innovation Teams ist es auch sehr wichtig, dass das Management die Kultur für Innovationen im Unternehmen aktiv fördert und vorlebt. Eine positive Innovationskultur, wie sie oft in einem Start up gelebt wird und in der es möglich ist, neue Ideen einzubringen und zu diskutieren, ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Mitarbeiter motiviert und in der Lage sind, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Nicht nur für Start-Ups: Unternehmensbeispiele
Digitale Innovationen sind der Treibstoff für die Zukunft und keineswegs nur etwas für Start Ups und neue Märkte. Auch traditionelle Unternehmen nutzen digitale Innovationen in ihrer Transformation, erweitern ihre Geschäftsmodelle und bieten ihren Kunden vielfältige neue Möglichkeiten. Im Mittelpunkt dieser Innovationen stehen neben innovativen Ideen, die reale Probleme von Kunden lösen, neue Chancen durch Technologien (z.B. KI) oder Branchen Trends (z.B. Industrie 4.0). Einige Beispiele sind:
DHL hat digitale Innovationen genutzt, um seinen Kunden bessere Lieferoptionen zu bieten, wie z.B. Same-Day-Delivery. Zusätzlich ermöglicht die Vernetzung den Kunden, ihre Lieferungen zu verfolgen und zu verwalten.
John Deere hat digitale Innovationen für Landwirte entwickelt und ermöglicht es ihnen mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz ihre Maschinen und Felder zu optimieren.
Die Deutsche Bank hat digitale Innovationen genutzt, um Finanzdienstleistungen über eine mobile App anzubieten und eine Plattform für den Handel von Wertpapieren zu entwickeln. Diese Unternehmen haben ihre Marktposition durch digitale Innovationen gestärkt und ihren Kundenstamm erweitert, indem sie nutzerzentrische digitale Produkte und Services bereitgestellt haben.
Der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble setzt erfolgreich digitale Innovationen ein, um Kunden Mehrwerte zu bieten und sich vom Wettbewerb abzusetzen. Dazu gehören eine Plattform mit personalisierten Produktempfehlungen, eine mobile App zur Alltagorganisation und eine Virtual Reality-Erfahrung, die Kunden in die Produktwelt eintauchen lässt.
Was macht erfolgreiche digitale Innovationen aus?
Schaut man sich erfolgreiche digitale Produkte und Services genauer an, zeigt sich, dass diese vier Dimensionen ganzheitlich bedienen. Diese vier „Fits“ sollten von Anfang an im Entwicklungsprozess für digitale Innovationen berücksichtigt und schrittweise aufgeladen werden:
- Markt „Fit“: Um Markt „Fit“ zu erreichen, muss der richtige Markt für das digitale Produkt identifiziert, ein klares attraktives Wertversprechen entwickelt und ein valides Geschäftsmodell abgeleitet werden.
- Nutzer „Fit“: Damit Kunden digitale Innovationen annehmen und digitale Produkte dauerhaft nutzen, muss es Nutzer „Fit“ haben. Um das zu erreichen, müssen der Kunde und das Kundenproblem genau verstanden werden und das Produkt nutzerzentriert umgesetzt werden. Darüber hinaus sollte Kundenfeedback in Design, Entwicklung und Betrieb fortlaufend genutzt werden, um das Produkt immer weiter zu verbessern.
- Technologie „Fit“: Digitale Innovationen sind technologie-getrieben. Der wichtigste Bestandteil digitaler Produkte ist deren technologische Basis. Die richtige technologische Basis erlaubt es ein digitales Produkt sicher, performant und kosteneffizient zu betreiben. Darüber hinaus unterstützt die technologische Basis substanziell die Skalierung des digitalen Produktes, indem es kontinuierlich um neue Features erweitert werden kann und es flexibel mit steigenden Nutzerzahlen zurechtkommt.
- Operations „Fit“: Um mit einem digitalen Produkt langfristig Erfolg zu haben, müssen Sie mit Ihren Ressourcen gut haushalten. Effizient skalieren bedeutet, dass die Aufwände und Kosten weniger stark wachsen als die Nutzerbasis des digitalen Produktes. Nur so kann ein zu schneller Ressourcenabfluss insbesondere in der Startphase vermieden werden. Mittelfristig kann nur so das Produkt profitabel werden. Dafür sollte mit dem richtigen Operations Setup schon ab Tag 1 der Grundstein gelegt werden.
Dimensionen erfolgreicher Produkte
Jede der vier Dimensionen für digitale Innovationen ist wesentlich für die Entwicklung erfolgreicher digitaler Produkte und Services. Welche Folgen es für digitale Innovationen haben kann, wenn eine oder mehrere Dimensionen vernachlässigt werden, hat sich in der Vergangenheit wiederholt gezeigt. Einige Beispiele:
Nutzer-Dimension
Google musste sein Produkt Google Glass – eine Augmented Reality Brille – einstellen, da die Skepsis der Nutzer bezüglich unter anderem der IT Sicherheit ihrer Daten nicht überwunden werden konnte.
Markt-Dimension
Bei der Entwicklung des Amazon Fire Phone hat Amazon die Markenmacht von Apple, das ähnliche Features zum gleichen Preis anbot, unterschätzt. Das Amazon Fire Phone lieferte keinen deutlichen Mehrwert (USP), für den ausreichend Nutzer bereit waren zu zahlen.
Technologie-Dimension
Beim Fintech & Banken Start up N26 zeigten sich Skalierungs- und Sicherheitsprobleme, da diese Aspekte nicht von Anfang an ausreichend im technischen Design berücksichtigt wurden.
Operations-Dimension
Das Mirco-Mobility Start up Coup konnte Wartungs- und Instandhaltungskosten sowie Kosten der Kundenakquise in einem stark umkämpften Markt nicht effizient skalieren und verkaufte letztlich seine Hardware an den Wettbewerber TIER.
„Hockey Stick“ digitaler Innovationen
Das Ziel, das langfristig mit einem digitalen Produkt erreicht werden soll, ist schnelles Nutzerwachstum. Erfolgreiche digitale Produkt Start-Ups haben dabei eines gemeinsam: eine typisch ansteigende Wachstumskurve, geformt ähnlich einem Hockeyschläger. Folgende drei Phasen sind charakteristisch:
Entwicklungsphase
Die Entwicklungsphase beginnt mit der initialen digitalen Idee und endet am Tag des ersten Produktlaunchs. Diese Phase sollte kurz und effektiv gestaltet werden, um die Marktchance auszunutzen und frühzeitig Nutzerfeedback sammeln zu können. Nichtsdestotrotz müssen alle wesentlichen Dimensionen des digitalen Produktes („Fits“) bereits grundlegend festgelegt und entwickelt werden.
Startphase
Nach dem ersten Launch des Produktes geht es darum dieses mit effizientem Ressourceneinsatz am Markt zu etablieren. Um die spätere Wachstumsphase tatsächlich zu erleben, ist es ausschlaggebend, digitale Produkt und den Produktbetrieb so aufzusetzen, dass es kosteneffizient betrieben und weiterentwickelt werden kann, während die initiale Nutzerbasis kontinuierlich ausgebaut wird.
Wachstumsphase
Ist die eigentliche Wachstumsphase erreicht, geht es nun darum die digitale Innovation stabil und sicher zu skalieren und dabei das Nutzererlebnis weiter positiv zu gestalten. Digitale Wachstumssynergien können genutzt werden, um das Nutzerwachstum selbst weiter zu beschleunigen.
Wie gelingen auch Ihnen digitale Innovationen?
Innovation-Leader kennen und berücksichtigen die vier Dimensionen erfolgreicher digitaler Produkte und überlassen nichts dem Zufall. Sie haben ein strukturiertes Innovationsmanagement etabliert, das sie dazu befähigt, schnell und wiederholbar neue digitale Produkte und Services zu bereitzustellen.
Lernen Sie in unserem Innovation Playbook einen digitalen Produktentwicklungs- und Skalierungsansatz kennen, der in vier Phasen sicherstellt, dass jede der Dimensionen fundiert aufgebaut wird und machen Sie die ersten Schritte, um digitale Innovationen erfolgreich in Ihrem Unternehmen umsetzen.
Über neoverv
Wir unterstützen Sie in allen Phasen der Entwicklung und Skalierung von digitalen Innovationen: Von der Ideenentwicklung und -validierung, über das nutzerzentrierte Design, die technische Produktarchitektur und die agile Entwicklung der Features bis hin zum Produkt-Launch und der erfolgreichen Skalierung am Markt.
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